Digitales „Wälderleben“
Internet kennt kein Alter
Internet kennt kein Alter
Eine der großen gesellschaftlichen Herausforderung – vor allem für den ländlichen Raum – ist die Überbrückung der ‚digitalen Kluft‘. Neben räumlicher Mobilität ist die Mobilität im Internet (d.h. der Zugang zu digitalen Lebenswelten) ein zentrales Element sozialer Eingebundenheit auf dem Land. Für die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) müssen allerdings drei zentrale Voraussetzungen erfüllt sein: Erstens bedarf es eines entsprechenden Breitbandanschlusses oder mobilen Internets (Infrastruktur). Zweitens sind Technik- und Medienkompetenz (Handlungspraxis) nötig. Und drittens kommt die Sicherheit im Umgang mit verbraucherschutzspezifischen Dimensionen des Internets hinzu. Das Projekt „Digitales Wälderleben – Internet kennt kein Alter“ untersucht besonders die letzten beiden Aspekte.
Das Projekt fokussiert die verbraucherschutzspezifischen Voraussetzungen für die Teilnahme und Teilhabe an digitalen Lebenswelten – unter besonderer Berücksichtigung der Gruppe der Senioren. Es existieren zwar bereits eine Reihe niedrigschwelliger Bildungsangebote zum Themenfeld Senioren, Computer und Internet (z.B. das Kursangebot der regionalen Volkshochschulen oder das Netzwerk für Senioren-Internet-Initiativen). Das primäre Ziel des Projekts „Digitales Wälderleben“ besteht jedoch im Aufbau und der wissenschaftlichen Begleitung einer bedarfs- und wissensorientierten, niedrigschwelligen Lernumgebung für IKT-Anwendungen, die auf bereits bestehende Dienstleistungen zurückgreift und dieses Angebot erweitert.
Neben themenspezifischen Schwerpunkten (z.B. der Umgang mit Tablet-PCs oder die Unterschiede von Betriebssystemen), werden ebenso Erläuterungen zur technischen Basis des Internets, Softwarepiraterie und Datenschutz behandelt. Dabei wird insbesondere auf die Wünsche der Teilnehmenden eingegangen, die das Programm partizipativ mit gestalten. Denn Verbraucherschutz und -bildung bedeutet einerseits, Aufklärung über Rechte und Pflichten des „Surfers“, beinhaltet andererseits auch die Veränderung von Einstellung im alltäglichen Handeln. Erst die Einordnung der gelebten Nutzungspraxis in die übergeordneten Zusammenhänge ermöglicht einen angstfreien, selbständigen und unabhängigen Technikeinsatz.
Das Projekt untersucht daher, wie digitales „Wälderleben“ praktisch aussieht und wie die Verbrauchersouveränität von Senioren in der digitalen Welt nachhaltig gesteigert werden kann. Die Pilotstudie zeigt die Potentiale im Bereich „Verbraucherschutz und Digitalisierung“ auf. Ziel ist es, die Erfahrungen und Ergebnisse zu verallgemeinern und auf vergleichbare Orte und Kontexte zu übertragen.
Infos
Projektleitung: HFU
Projektlaufzeit 12/2015 – 01/2017
Projektpartner
Volkshochschule Oberes Bregtal e.V.
„Silver Surfer“-Initiative
Netzwerk für Senioren-Internet-Initiativen BW e.V.
Gefördert durch
Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR)
Forschungszentrum Verbraucher, Markt und Politik der Zeppelin Universität